In dieser neuen Reihe widmen wir uns Brands, deren Markenführung wir erstklassig oder bemerkenswert finden. Marken, deren Auftritt den Zeitgeist klug reflektieren oder sich davon so gar nicht beirren lassen. Content kann dabei strategisch eine wesentliche Rolle spielen, muss es aber nicht. Wir starten, wie sollte es bei einer Agentur mit ausgeprägtem Stilbewusstsein anders sein, mit einem Fashion-Label: der französischen Marke Jacquemus.
„Luxus geht immer“, befand kürzlich einer unserer Kunden aus der zurzeit arg gebeutelten Immobilienbranche. Wer heutzutage eine Immobilie kaufen möchte, sollte reichlich Eigenkapital haben oder es sollte ihr oder ihm egal sein, wie hoch die Zinsen gerade stehen. Was am Ende aufs Gleiche hinausläuft: Man muss einfach flüssig sein. Es gibt – grob schubladisiert – dabei zwei Arten von Reichtum zu unterscheiden: Richness, die obsessiv gefeiert wird und Reichtum, der im Verborgenen angehäuft bleibt wie der der Brüder Theo und Karl Albrecht, die ihr Unternehmen Aldi in Nord und Süd aufteilten, zu Milliardären wurden und von denen nie gewollt ein Bild in der Öffentlichkeit erschien. Die offensive Strategie No.1 braucht Luxusartikel, die für die Masse unerreichbar und deshalb das definitive Unterscheidungskriterium zwischen denen da unten und jenem einen oberen Prozent sind.
J-a-c-q-u-e-m-u-s segelt leichtfüßig auf Luxuskurs, doch dazu später mehr