Manche Agenturen werfen mit Marketing-Begriffen nur so um sich, wie Donald Trump mit abstrusen Twitter-Nachrichten. Sie wollen für Awareness sorgen, ihre Zielgruppen targeten und müssen es eigentlich immer mehr Leads sein? Puh. Für Menschen wie mich, die vom klassischen Journalismus ganz zufällig auf die Marketing-Schiene geraten sind, war das eine lange Zeit eine bloße Aneinanderreihung von Anglizismen. Irgendwie peinlich, sie zu benutzen. Noch peinlicher allerdings, nachzufragen, was sie eigentlich bedeuten. Klar, mittlerweile hat sich das ein oder andere Buzzword ganz von alleine in meinen alltäglichen Wortschatz eingeschlichen. Mit anderen wiederum geht es mir wie mit flüchtigen Bekannten. Es gibt Leute, denen begegnet man immer mal wieder und sie grüßen einen ganz selbstverständlich mit dem Vornamen. Man selbst hat jedoch keinen blassen Schimmer, wie sie heißen und irgendwann hat man dann den Zeitpunkt verpasst, um noch einmal nachzufragen. Genauso kann es einem auch mit bestimmten Buzzwords gehen. Und deshalb gibt es auch kein „zu spät“, um sie zu erklären. Hier kommen sie, die 10 Content-Marketing-Begriffe, die nicht nur jeder aus der Branche kennen sollte, sondern die wir auch richtig cool finden. Natürlich hübsch alphabetisch sortiert in feinster KISS-Manier. Also, let’s keep it short and stupid. Niemand mag’s kompliziert.
Sprichst du Content Marketing?
Awareness
Wer Aufmerksamkeit erregt und überrascht, bleibt länger im Gedächtnis. Ist eben so. Wer also das Interesse der Kunden bekommen möchte, sollte vor allem (Brand) Awareness generieren. Das können Kampagnen sein, aber eben auch richtig guter Content, mit dem man von sich reden macht. Wer das Ganze dann noch möglichst auf die Zielgruppe zuschneidet (Marketer nennen es auch Targeting), schafft es garantiert, seine Brand unwiderstehlich zu machen.
Big Data
Big Data ist quasi nichts anderes als die riesige Menge an Daten, die aus den digitalen Spuren jedes einzelnen entstehen. Für Unternehmen und deren Dienstleister heißt es also: Auf die Plätze, Daten sammeln, auswerten und los. Wer den Content dann gezielt darauf auslegt, betreibt – Achtung, nächster, englischer Marketing-Begriff – Data-Driven Marketing. Im Grunde geht es bei dieser datenbasierten Disziplin aber um nichts anderes als potenzielle Kunden ganz genau zu verstehen. Denn es gilt: Erst wer seine Zielgruppe in- und auswendig kennt, kann mit Content-Marketing Erfolge feiern.
Content-Hub
Home sweet home! Ein Content Hub ist das Zuhause deiner Inhalte. Quasi die Base, welche die gesamte Content-Marketing-Strategie eines Unternehmens abbildet. Er funktioniert als eigenständige Website mit eigener Domain. Hier wird im Prinzip der gesamte Inhalt von Blogartikeln, Webinare, Podcasts, Social Media und allen anderen Marketingaktivitäten gebündelt. So muss ein potenzieller Kunde nicht lange auf diversen Kanälen suchen, sondern kann seinen Wissensdurst im Content Hub sofort stillen. Und gerade weil diese so divers und umfangreich sein müssen, glänzen Best-Practice-Beispiele vor allem durch eine sinnvolle, strukturierte Zusammenführung des Contents. Dabei kommt es nicht unbedingt auf das richtige Format an, sondern auf die speziellen Interessen und Vorlieben der User. Der Schlüssel zum Erfolg ist also wieder: Kenne deine Zielgruppe besser als sie sich selbst.
Conversion Rate
Simsalabim! Conversion verwandelt interessierte Webseitenbesucher*innen in jemanden, der/die eine gewollte Aktion ausführt. In einem Onlineshop ist es quasi die Transformation von einem Interessenten zu einem Kunden. Es kann aber auch das Teilen von Social-Media-Beiträgen, eine Newsletter-Anmeldung oder ein durchgeführter Download durch einen User sein. Es kommt eben darauf an, was zuvor als Ziel festgelegt worden ist. Wenn dieses Ziel erreicht ist, entsteht eine Conversion. Die Conversion Rate ist dabei der prozentuale Anteil aller Besucher, die die gewünschte Aktion auch wirklich durchführen. Es gilt also: Je höher die Conversion Rate ist, desto wirksamer ist auch die Kampagne. Oder desto effektiver sind die generierten Inhalte. Es ist also ein wichtiger Messwert, der die Wirksamkeit der Maßnahmen anzeigt. Sehr hilfreich, denn manchmal braucht man es eben auch mal Schwarz auf Weiß, ganz ohne Schnickschnack und Blabla.
Customer Journey
Eine Entscheidung zu fällen, ist ein Prozess. Dieser heißt im Marketing-Sprech Customer Journey. Das ist der Weg der Kunden über verschiedene Kanäle und andere Touchpoints (also alle Kontakt- oder Berührungspunkte mit der Marke bzw. dem Produkt), der letztendlich zur Kaufentscheidung führt. Je nach Produkt kann diese Kundenreise schon mal mehrere Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen. Festgehalten wird sie in der sogenannten Customer Journey Map. Unsere Aufgabe dabei besteht darin, dass sich der User während der Customer Journey wohl und verstanden fühlt und sie als positive Erfahrung wahrnimmt. Wichtig ist dabei, herauszufinden, wie die Kontaktpunkte zwischen Konsument und Brand zustande kommen, wie sie erlebt werden und wie das Ganze ggf. optimiert werden kann. Besser geht schließlich (fast) immer.
Impression
Herzlich willkommen beim kleinen SEO-Einmaleins. Eine Impression gibt an, wie oft eine Website oder ein bestimmtes Element gesehen worden ist. Eine Page Impressions dagegen zeigt die Seitenaufrufe an. Zwar werden dabei auch die Reloads einer Seite gezählt, trotzdem vermitteln die Impressions einen guten Eindruck vom Traffic einer Website. Doch damit geben wir Content Creators uns noch lange nicht zufrieden. Wir wollen außerdem wissen, wie viele Impressions zu einzelnen Keywords bei Suchanfragen zustande kommen. Sprich: Unser Ziel ist es, dass der Content bei Google erscheint, gefunden und geklickt wird. Natürlich müssen die Inhalte dann so attraktiv und interessant sein, dass sich der User auch damit auseinandersetzt. Impressions sind nur die halbe Miete. Wir wollen Verweildauer!
Lead Magnet
Der Lead Magnet ist wie die Überraschung im Ü-Ei für Kids. Ein kostenloses Nice-to-have, was potenzielle Kunden nahezu magisch anzieht. Magnetisch eben. Das kann beispielsweise ein E-Book, eine Gratis-Software oder eine Rabatt-Aktion sein, die man im Gegenzug zu einer Newsletter-Anmeldung einfach kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt. Funktionieren tut das Ganze natürlich nur, wenn die angebotenen Inhalte unwiderstehlich gut sind und vor allem zur Zielgruppe passen. Erfolgreiche Lead Magnets führen letztendlich zu einer Win-win-Situation: Die User bekommen quasi etwas geschenkt und die Unternehmen generieren qualifizierte Leads, sprich wertvolle Kunden-Daten. Ende gut, alles gut.
Snackable Content
Heute auf der Speisekarte: Snackable Content. Oder auch: die Kunst, Inhalte in kleinen Häppchen zu servieren und damit Content-Marketing-Formate richtig zu pushen. Im Gegensatz zum richtigen Fast Food sind die Content-Snacks nämlich weder ungesund noch machen sie dick. Eines haben sie aber gemeinsam: Sie stillen Heißhunger und machen Lust auf mehr. Die Devise lautet also: Beiträge auf den Punkt, knackig und schnell konsumierbar zu machen. Interessante Infos to go quasi, für die man nicht viel Zeit investieren muss. Teaser, Kurzvideos, Zusammenfassungen oder Stories bei Instagram können so erfolgreich eingesetzt werden. Natürlich nur, wenn die Qualität stimmt. Auf schlechte Snacks, wie einfallslose Salzstangen oder eben langweiliges Blabla, kann schließlich jeder getrost verzichten.
Tagging
#socialdistancing, #photooftheday, #instagood, #tbt – Hashtags sind aus den digitalen Medien nicht mehr wegzudenken. Während die Raute früher lediglich ein weiteres Zeichen auf dem Telefonhörer war, vertaggen wir heute damit unser ganzes Leben. Und Content Marketing ist da keine Ausnahme: Mittels Tagging können wir Artikel, Fotos und andere digitale Inhalte mit Begriffen und Schlagwörtern kategorisieren und schlagen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Der Content wird sowohl für Suchmaschinen wie Google als auch für User attraktiver. Einerseits, weil vertaggte Inhalte leichter gefunden werden können und andererseits, weil sie für Übersichtlichkeit sorgen und so die Usability steigern. Außerdem kann durch effektives Tagging der Nutzer auch direkt auf Inhalte gelenkt werden. Simpel, aber effektiv. Genau so, wie wir es mögen.
Thumbstopper
Und jetzt zum Schluss noch mal richtig tief in den Marketing-Werkzeugkasten greifen, ordentlich Awareness generieren und einen echten Thumbstopper-Moment schaffen! Das ist genau der Content, der den User beim schnellen Durchscrollen – meistens auf dem Smartphone per Daumen – zum Stoppen bringen. Das sind Inhalte, die knallen und Bock auf mehr machen. Und zwar innerhalb von Sekunden. Denn genau in diesem Zeitraum wird in der Regel ein Urteil über Beiträge gefällt. Für die nötige erste Aufmerksamkeit sorgt Bildmaterial, ein GIF oder Video, das zum Schmunzeln anregt, da es eben besonders ungewöhnlich ist. Im zweiten Schritt muss dann das geschriebene Wort überzeugen. Auch wenn Thumbstopper lediglich in den sozialen Medien Anwendung finden – im Content Marketing ist professionelles Social Media-Know-how gefragter denn je. Die Grenzen verschwimmen zunehmend. Also: Lasst uns nicht weiter mit Marketing-Phrasen um uns werfen, sondern Daumen zum Stoppen bringen!