Keine Ahnung, was es zu bedeuten hat, dass ich heute Morgen in meinem Hotelzimmer einen schwarzen Apfel fand, nachdem gestern auf dem Kommunikationskongress goldene Äpfel verliehen wurden. Oder doch. Der schwarze Apfel ist der coolere Bruder des goldenen, so wie die Demut die anmutigere Schwester des Mutes ist. Das war der beste Move des ersten Kongresstages – als Monsieur Dr. Peter Vajkoczy erzählte, dass es eine große Portion Demut benötige, um als Neurochirurg auf dem Teppich zu bleiben. Der Mann hat nämlich einen recht bipolaren Arbeitsalltag, immer irgendwo zwischen The Greatest Of All Times und Armer Wurst changierend.
Auch schön: Singen am Abend. Das macht die Menschen doch sehr liebenswürdig. Weil sie sich trauen, ihre Liebe zu einem bestimmten Song herauszuschreien und man ihnen währenddessen ansieht, wie sie die Urheber mit jedem Ton mehr zu bewundern beginnen. Ist so verdammt schwer und so ein verdammt großes Geschenk: ein guter Song. Karaoke, auch ein Akt der Demut, irgendwie. Erinnert mich an die Gefühle, die ich habe, wenn ich nachts auf einem Überlandflug aufs Klo muss. Vorbei an öffentlich schlafenden Menschen, zusammengefaltet in unbequemen Sitzen, alle gleich in ihrer unendlichen
D-i-v-e-r-s-i-t-y.